Energiewende Wahnsinn in Bayern.

Der Energiewende-Wahnsinn: Warum der Bau von Windrädern im Wald bei Kammer ein teurer Fehler ist

Einleitung: Ein Sturm der Kontroverse im bayerischen Idyll

Inmitten der malerischen Landschaft des Chiemgaus, in einem der schönsten Wälder Bayerns, bahnt sich ein Drama an, das sinnbildlich für die Widersprüche und den „Irrsinn“ der deutschen Energiewende steht. Geplant ist die Rodung eines ökologisch wertvollen Waldstücks für den Bau von sechs riesigen Windrädern. Doch was auf den ersten Blick wie ein weiterer Schritt in Richtung einer grünen Zukunft aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein Paradebeispiel für ideologiegetriebene Politik, die physikalische Realitäten und ökonomische Vernunft ignoriert. Dieser Beitrag beleuchtet die Hintergründe des umstrittenen Projekts in Kammer und zeigt auf, warum es mehr schadet als nützt.


Ein einzigartiger Wald in Gefahr

Bei dem betroffenen Wald handelt es sich nicht um irgendein Waldstück. Es ist der einzige satellitenüberwachte Wald in Deutschland, ein Mischwald, der vom Forstamt Traunstein über 30 Jahre lang gehegt und gepflegt wurde. Hier wurden neue Baumarten angepflanzt und wissenschaftliche Studien durchgeführt, was ihn zu einem einzigartigen Ökosystem macht. Die Rodung dieses Waldes für Windräder in einem ausgewiesenen Schwachwindgebiet ist aus Sicht von Naturschützern und Anwohnern eine „absolute Umweltkatastrophe“. Es stellt sich die Frage, wie der Schutz eines solchen Waldes mit den Zielen der Energiewende in Einklang gebracht werden kann, wenn doch gerade die Natur als schützenswertes Gut im Mittelpunkt stehen sollte.


Windräder im Schwachwindgebiet: Eine Rechnung, die nicht aufgeht

Die Entscheidung für den Bau von Windrädern an diesem Standort ist aus wirtschaftlicher und technischer Sicht höchst fragwürdig. Das Gebiet weist eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von lediglich 5,15 Metern pro Sekunde auf. Zum Vergleich: Ein Windrad gilt erst ab einer Windgeschwindigkeit von etwa 8 Metern pro Sekunde als rentabel. Der Hersteller der geplanten Anlagen gibt an, dass bei dieser Geschwindigkeit eine Leistung von 30 Gigawattstunden pro Jahr erzielt wird. Bei 6 m/s sind es nur noch 18 GWh, und bei den hier herrschenden Bedingungen wird der Ertrag auf nur noch 10-11 GWh geschätzt – also nur ein Drittel dessen, was an einem windreichen Standort wie in Norddeutschland möglich wäre.

Doch damit nicht genug: Da in Schwachwindgebieten die Windräder höher gebaut werden müssen, um überhaupt nennenswerte Windgeschwindigkeiten zu erreichen, steigen auch die Kosten. Statt der üblichen 1,1 Millionen Euro pro Megawatt Peak liegen die Kosten hier bei 1,4 Millionen Euro. Eine einzelne Anlage kostet somit statt 8 Millionen plötzlich 10 Millionen Euro – bei einem Bruchteil des Ertrags. Hinzu kommt der enorme Lärmpegel von 106 Dezibel, der die Ruhe in dem bisher unberührten Wald für immer zerstören würde.


Die politische Dimension: Zwischen Berliner Vorgaben und bayerischer Realität

Wie kann es zu einer solch offensichtlich unsinnigen Entscheidung kommen? Die Antwort liegt in den politischen Vorgaben aus Berlin. Jedes Bundesland wurde verpflichtet, 1,8% seiner Fläche als Vorranggebiete für Windkraft auszuweisen. In einem dicht besiedelten Flächenland wie Bayern ist es schwierig, Standorte zu finden, die die Abstandsregeln von 1000 Metern zur nächsten Wohnbebauung einhalten. Paradoxerweise argumentiert sogar der Bund Naturschutz, dass deshalb der Wald die einzige verbleibende Option sei. Gleichzeitig lehnt derselbe Verband den Ausbau von Wasserkraft ab, einer wesentlich konstanteren und besser steuerbaren Energiequelle.

Besonders brisant ist die Rolle der bayerischen Regierung unter der Führung von CSU und Freien Wählern. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der sich gerne als Kritiker der Grünen inszeniert, treibt den Ausbau der Windkraft mit Nachdruck voran. Um den Widerstand in der Bevölkerung zu brechen, wurde sogar das Recht auf Bürgerentscheide in diesen Fragen ausgehebelt. Bürgerinitiativen, die sich gegen die Zerstörung ihrer Heimat wehren, haben somit kaum noch eine rechtliche Handhabe.


Die Schattenseiten der Energiewende: Mehr als nur Strom

Das Märchen vom sauberen Strom: Netzüberlastung und teure Abschaltungen

Ein zentrales Problem der Energiewende ist die Volatilität von Wind- und Sonnenenergie. Wir benötigen eine stabile Stromversorgung, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Windräder produzieren jedoch nur Strom, wenn der Wind weht, und Solaranlagen nur, wenn die Sonne scheint. In Bayern führt dies bereits heute dazu, dass an sonnigen Tagen Solaranlagen im großen Stil abgeregelt werden müssen, weil das Netz den überschüssigen Strom nicht aufnehmen kann. Im Jahr 2023 gab es bereits eine Million solcher Abschaltungen, für dieses Jahr werden bis zu drei Millionen erwartet. Die neuen Windräder würden an diesen Tagen ebenfalls stillstehen und keinen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.

Die Kosten des Wahnsinns: Wer zahlt die Zeche?

Dieser „grüne“ Strom ist für die Verbraucher alles andere als günstig. Über das EEG-Konto (Erneuerbare-Energien-Gesetz) werden die Betreiber von Wind- und Solaranlagen auch dann vergütet, wenn ihre Anlagen abgeschaltet werden müssen. Die Kosten dafür trägt der Steuerzahler. Allein im Mai mussten 3,3 Milliarden Euro in dieses Konto eingezahlt werden, was jeden Steuerzahler zusätzlich 85 Euro gekostet hat. Bis August beliefen sich die Kosten bereits auf 13 Milliarden Euro. Hinzu kommen die gigantischen Kosten für den Netzausbau, um den Strom von den Erzeugungsorten zu den Verbrauchern zu transportieren. Bis 2030 werden hierfür bis zu 600 Milliarden Euro veranschlagt.


Ökologische und ökonomische Kollateralschäden

Der Wald als Verlierer: Abholzung, Bodenverdichtung und Wasserverlust

Der Bau der Windräder bedeutet nicht nur die Rodung von Tausenden Quadratmetern Wald. Für die Zufahrtswege, die den Transport von bis zu 100 Meter langen Rotorblättern ermöglichen müssen, werden weitere Flächen gerodet und der Boden massiv verdichtet. Dadurch verliert der Wald seine Fähigkeit als natürlicher Wasserspeicher, was in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit fatale Folgen hat.

Immobilien im freien Fall: Der Wertverlust durch Windräder

Für die Anwohner hat der Bau der Windräder auch direkte finanzielle Konsequenzen. Das Leibniz-Institut hat in einer Studie mit über 3 Millionen Objekten festgestellt, dass Immobilien im Umkreis von 8 bis 9 Kilometern um Windräder im ländlichen Raum bis zu 23% an Wert verlieren. Ein Haus, das vorher 500.000 Euro wert war, ist dann plötzlich nur noch 380.000 Euro wert – ein Verlust, der den Eigentümern nicht ersetzt wird.

Unsichtbare Gefahr: Mikroplastik und PFAS aus den Rotorblättern

Ein oft übersehenes Problem ist die Umweltverschmutzung durch die Windräder selbst. Die Rotorblätter, die sich an der Spitze mit bis zu 300 km/h drehen, sind ständiger Erosion durch Regen, Schnee und Hagel ausgesetzt. Dabei werden Mikroplastikpartikel freigesetzt, die Epoxidharz und die „Ewigkeitschemikalie“ PFAS enthalten. Diese giftigen Stoffe verteilen sich über ein riesiges Gebiet, landen im Boden, im Trinkwasser und in der Nahrungskette. Pro Windrad können im Laufe seines Lebens mehrere Tonnen dieses Materials in die Umwelt gelangen.


Fazit: Zurück zur Vernunft – Ein Plädoyer für eine physikbasierte Energiepolitik

Der geplante Bau der Windräder im Wald bei Kammer ist ein alarmierendes Beispiel für eine fehlgeleitete Energiepolitik. Hier wird ein ökologisch wertvoller Lebensraum zerstört, um unter enormen Kosten und mit fragwürdigem Nutzen einer Ideologie zu folgen, die die physikalischen und ökonomischen Realitäten ausblendet. Es ist an der Zeit, die Energiewende kritisch zu hinterfragen und zu einer Politik zurückzukehren, die auf Fakten, Vernunft und echter Nachhaltigkeit basiert. Wie der CEO von Amprion es treffend formulierte: „Wir müssen zurück zur Physik und weg von der Ideologie.“ Nur so kann eine sichere, bezahlbare und tatsächlich umweltfreundliche Energieversorgung für die Zukunft gewährleistet werden.

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